REISE-ERZÄHLUNGEN


Ausflug in die Weinberge von Kirschroth

Am 08.06.2019 starteten wir zu einem Ausflug in die Weinberge von Kirschroth.
Ein kleiner Bus brachte uns in die Region an der Nahe. Mit einem Planwagen fuhren wir in die Weinberge. Wir fuhren durch eine wunderschöne, sanfte, hügelige Landschaft. An Bord fand eine Verkostung der Weine statt, die uns vom Junior-Chef dargeboten und erklärt wurden. Nicht nur Wein, sondern auch Wurstspezialitäten aus eigener Schlachtung gehörten dazu. Die Stimmung war recht fröhlich.
Petrus hätte die Sonne etwas mehr zu uns leiten können, aber nein, die Jacken und Mäntel mussten anbleiben. Wieder ins Weingut zurückgegekehrt, erwartete uns ein reichhaltiges Grillbuffet mit allem, was das Herz begehrte.
Es war ein wunderschöner Tag in Kirschroth.
So um 22:30 Uhr kehrten wir zufrieden nach Oberursel zurück.

Umbrien - Latium - Toskana

April 2015

 

Wieder einmal überfiel uns diese Lust auf Italien, dieser Hunger nach Fremde, diese Neugier auf Anderes. Oder war es eher das Abenteuer des Unterwegsseins, was wir suchten? Wie auch immer, Stefan erklärte sich spontan bereit, nicht nur eine Reise für uns zu organisieren, sondern uns auch als Reiseleiter zu begleiten. Was wollten wir mehr? 

Anne, in ihrer Funktion als Vorsitzende, übernahm gleich voller Enthusiasmus sämtliche dazu notwendigen Vorbereitungen, und Peter - natürlich wie immer mit strengem Blick auf den Kontostand - gab letztendlich grünes Licht zu dem Vorhaben. Schließlich war unser Verein in den letzten Jahren ja durchaus sehr sparsam gewesen.

Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Teilbereiche der Regionen Umbrien, Latium und Toskana waren unsere Ziele. Kaum einer von uns kannte diese Gegend zuvor. Wir waren gespannt.

Angekommen in Rom ging es erst einmal nach Orvieto, einer bezaubernden umbrischen Stadt, die -sagen wir mal- zweigeschossig daher kommt. Die Etrusker hatten sie nämlich vollständig unterhöhlt, um den daraus gewonnenen Tuffstein als Baumaterial für die oberirdischen Gebäude zu nutzen. Eine wahrlich statische Meisterleistung der damaligen Zeit. Heute zeigt sich die Stadt mit ihren kleinen, engen Gassen, ihren romantischen Ecken und ihrem erhabenen Dom in mittelalterlichem Charme. Ein märchenhaft schönes Bauwerk des Glaubens hat man dort errichtet, eines, das uns in seiner Gesamtinszenierung noch heute in Erstaunen versetzt. Aber nicht nur diese beeindruckende Stadt ist uns in Erinnerung geblieben, sondern auch die 248 Stufen des Brunnens "Pozzo di San Patrizio" aus dem 16. Jahrhundert, die wir beschwingt hinunter, jedoch schnaufend wieder hinaufgestiegen sind. Immer voran Stefan. Eine sanfte Strapaze könnte man es nennen, aber es hat sich gelohnt.

Das nächste Ziel, das wir ansteuerten, war Bolsena. Auf dem Weg dorthin machten wir noch Station in dem kleinen Dörfchen Cività di Bagnoreggio und in Montefiascone. Beides  Orte, die auf vulkanischen Hügeln  erbaut wurden, also auf Tuffstein, diesem etwas unheimlichen Untergrund, wie wir erfahren haben. Man sieht hier grotesk verschachtelte Altstädte, die sich auf sonderbare Weise hochtürmen und natürlich Reste von alten Stadtmauern und Stadttoren. Alles ist hier zwar alt aber irgendwie doch auch schön. Die engen Gassen, die bröckelnden Hausfassaden, die steilen Treppen. Nichts scheint hier renoviert, aber vieles wurde liebevoll mit Blumen bepflanzt. Kokettieren hier die Orte etwa mit ihrer eigenen Gebrechlichkeit? Wir jedenfalls wissen diese schiefe, steinerne Schönheit zu schätzen. Alles in allem ein stimmiges Gesamtbild.

Auch die Altstadt von Bolsena ist ähnlich strukturiert. Allerdings waren wir hier doch eher dem "Blutwunder von Santa Cristina" auf der Spur, welches sich der Legende nach hier in der Basilika ereignet haben soll. Ob nun gläubig oder nicht, jedenfalls die Erzählungen vom Martyrium der Hl. Cristina haben dann doch wohl jeden von uns berührt. Nach einer abschließenden Schiffsfahrt auf dem Bolsenasee, der -wie man uns sagte- durch den Einsturz unterirdischer Magmakammern entstanden ist, machten wir uns weiter auf den Weg ins mittelalterliche Städtchen Pitigliano. Hier hatten wir die Möglichkeit bei einem Museumsbesuch in der Altstadt, Einblicke in das jüdische Leben der damaligen Zeit zu bekommen. Sehr beeindruckend.

Die ganze Gegend ist hier, wenn man so will, bis heute eine magische, also mittelalterliche Landschaft geblieben. Eine kleine bescheidene Welt, die Küche jedoch ist voller Köstlichkeiten. Jedes Essen am Abend brauchte seine Zeit und wurde für uns zu einer wahren Gaumenfreude. Auch gab es viele Weinsorten, die geschmeckt, probiert und begutachtet sein wollten. Dem Gott der Kalorien sei es geklagt!!

Die Reisezeit im April erwies sich übrigens als ideal. Noch waren die Touristenströme nicht unterwegs. Es gab keine verstopften Straßen, kein elendes Treiben in den Städten und keine Massen, die gelangweilt und bunt durch Kirchen und Museen schlenderten. Man hörte kaum eine fremde Sprache, hier waren wir unter Italienern. Die allgemeine Stimmung innerhalb unserer Gruppe war hervorragend. Sie wurde selbst dann nicht getrübt, wenn Rosi sich hin und wieder erhob und jene ernste und konzentrierte Miene annahm, die wichtige Leute immer aufsetzen, wenn es etwas einzufordern gilt. Geld für Fahrscheine, Eintrittskarten, Serviceleistungen usw. in unserem Fall. Ausstaffiert mit einer leeren Brötchentüte, auf der sie fein säuberlich alle unsere Namen aufgelistet hatte, schritt sie dann zum Inkasso-Rundgang. Jede Einzahlung wurde penibel notiert und das eingesammelte Geld verschwand in der Tüte. Zugegeben - ein Zahlungsvorgang ganz besonderer Art in der heutigen Zeit. Aber die Kasse stimmte.

Die letzte Tour unserer Reise führte uns schließlich ans Meer, in die Lagunenstadt Orbetello, einem wahren Naturparadies. Der eigentliche Ort befindet sich auf einem schmalen Streifen im Zentrum der Lagune. Um diese besondere Lage der Stadt in ihrer Gesamtheit zu erkennen, muss man allerdings aus ihr heraustreten, man muss sie sozusagen von oben aus der Distanz sehen. Da kann man nur staunen. Hier hatten wir dann auch genügend Zeit zum Entspannen. Nachdem wir einen Tag auf der Insel Giglio verbracht hatten, stand noch eine Besichtigung des Skulpturengartens "Giardino dei tarocchi" der bekannten Künstlerin Niki de Saint Phalle auf dem Programm. Ein wahrlich starker Kontrast zu den mittelalterlichen Städten, die wir bisher sahen. Dieses bunte Werk ist nicht Natur, sondern Geist. Es ist nicht historisch gewachsen, sondern kurzentschlossen gewollt. Hier hat sich ein fremder Wille ausgedrückt und sich verewigt. Nicht jeder von uns fand Zugang zu dieser Kunst, aber es gab auch Begeisterung - keine Frage.

Nach acht Reisetagen ging es dann wieder zurück nach Rom. Noch einen Tag Rom, noch einmal Großstadtgetümmel, noch einmal bereits Bekanntes neu entdecken. Die meisten von uns kannten die Stadt ja schon. Und das war's dann auch. Wieder einmal hatten wir ein Stück Italien erobert. Wieder einmal nahmen wir viele Eindrücke und Bilder mit nach Hause, und wir alle wissen schon heute: Irgendwann werden wir wieder aufbrechen nach Italien und hoffen dabei ein klein wenig auch wieder auf  --- Stefan.

  

HC.

 


Barockfest im Weilburger Schloss, unser Ausflug am 28.06.2009

 

Bei Sonne und ein paar Schönwetterwölkchen starteten wir. Unser Weg führte über die Saalburg durch Wälder und Wiesen des Hintertaunus, sehr romantisch, kaum Ausflugsverkehr, wir genossen die Fahrt.

Unser erstes Ziel kurz vor Weilburg galt einem archäologischen Wunderwerk, dem so genannten achten Weltwunder, der Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China, Qin Shi  Huang (259–210 v.Chr.). Obwohl diese weltweit größte Ausstellung außerhalb Chinas nur Kopien der Soldaten, Pferde und Streitwagen zeigt – die Originale sind im weitaus größeren Umfang in Xian, westlich von Peking, zu bewundern, kann man sich der Wirkung der Machtfülle nicht entziehen. Dank einer sehr informativen Führung erhielten wir Einblicke in die gigantische Welt des alten chinesischen Reiches mit seiner ganzen Pracht, zumal alle Figuren und Gegenstände einst farbig bemalt waren.

Beim Abschied konnten die meisten der Versuchung nicht widerstehen, als Souvenir eine geschmackvolle, kleine Nachbildung eines „Offiziers“ zu erwerben.

Nach diesem interessanten Vormittag entspannten wir stilgerecht in einem China-Restaurant. Bei anschließendem Espresso und Eis fühlten wir uns soweit gestärkt, uns den Schönheiten des Barocks sowohl musikalisch als auch kunsthistorisch zu öffnen. Über den Schlosshof gelangten wir in den berühmten Renaissancehof, einen der vier Veranstaltungsorte neben der barocken Schlosskirche, der Hofstube und der grazilen Orangerie. Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main widmete sich insbesondere der „Alten Musik“, die sie als Form der Gegenwartskunst präsentierte. Den musikalischen Bogen schlugen die engagierten Künstler vom ausgehenden Mittelalter mit Chansons von Baude Cordier (ca. 1380–ca 1414), Matteo de Perugia (+1418) über Henry Purcell (1659-1695), J.S. Bach (1685-1750) bis hin zu Karlheinz Stockhausen (1928-2007), um nur einige zu nennen.

Für das leibliche Wohl war auch hervorragend gesorgt. Bei Brezel und Sekt genossen wir in den Pausen den phantastischen Ausblick von der hohen Schlossmauer auf das in Hügeln eingebettete Weilburg.

Den absoluten Höhepunkt präsentierten die Künstler bei der abendlichen Darbietung einer konzertanten Aufführung der schönsten Arien und Szenen aus G.F. Händels Oper „Rinaldo“ in drei Akten. Die kolossale Ausdruckskraft der jungen Sänger und Sängerinnen sowie des Orchesters zog auch uns in den Bann.

War es die unbeschreiblich schöne Musik, die Professionalität der jungen Künstler, das historische Ambiente oder vielleicht die weiche, sommerliche Abendstimmung? …

Wir benötigten noch einen kleinen Abstand, bevor wir die Rückfahrt antreten mussten und tauschten unsere Eindrücke bei einem Gläschen Wein aus.

Una splendita giornata! Grazie mille a tutti!



Apulienreise 2002 des Italo-Deutschen Kulturvereins 
Piazza Italia

Zum dritten Mal war eine Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Kulturvereins „Piazza Italia“ aus Oberursel in Apulien / Süditalien, dort wo der Stiefel mit dem Sporn in den Absatz übergeht. Alte Eindrücke sollten vertieft und neue hinzu gewonnen werden im Land Friedrich II., des sagenumwobenen Staufer-Kaisers (1194 - 1250). Schon damals war seine Politik ein bemerkenswertes Beispiel für die tiefe kulturelle Verbundenheit zwischen Deutschland und Italien. 

Wir hatten in unserem Gepäck nicht nur unsere Neugier auf dieses besondere Gebiet Italiens sondern auch Grüsse und kleine Geschenke der Stadt Oberursel an die Stadt Bisceglie / Apulien, vertreten durch ihren Bürgermeister Dr. Franco Napoletano. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Köstlichkeiten der apulischen Küche überreichten wir unsere Freundschaftsgaben.

Hans Diedrich, ein Mitglied des „Piazza Italia“ Kulturvereins, hielt in italienischer Sprache, die er in Sprachkursen des Vereins erlernt hatte, eine kurze Ansprache. Dr. Franco Napoletano dankte und äusserte den Wunsch, bald auch unseren Bürgermeister in Bisceglie begrüssen zu können, auf jeden Fall würde er einen Dankesbrief an die Stadt Oberursel senden. 

Doch es lockte uns ja nicht nur das köstliche Essen nach Apulien, sondern wir wollten mehr Kulturzeugnisse aus der Zeit Federico II kennen lernen. 

Angelo Cassanelli, der 1. Vorsitzende von „Piazza Italia“, hatte wieder eine Reise organisiert, bei der er weltberühmte, aber auch weniger bekannte Kulturzeugnisse den Teilnehmern der Reise zeigen wollte. Zu diesem Zweck wurde ein einheimisches Busunternehmen gechartert, und auf ging die Fahrt zu markanten Zielen im süditalienischen Apulien. 

Bei drei Tagesausflügen besichtigten wir:

Ostuni, die strahlend weisse Stadt in der Provinz Brindisi. Verzaubert von der Altstadt mit ihren verschlungenen engen Gewölbegassen, Treppen und Steigungen, den seit altersher hundertfach gekalkten Mauern der Häuser fuhren wir zur Mittagszeit weiter nach Cisternino. Klein und malerisch gelegen schaut diese Stadt auf das Itria-Tal. 

 

Die Region der Trulli - ein Trullo ist ein kleiner Rundbau mit Zipfelmützen-Dach - ist eine landwirtschaftlich reiche Ebene. Die wohl berühmteste Trullistadt ist Alberobello. Tausende von Trulli begeistern den Reisenden mit ihrem eigenwilligen Charme.

Weitere Tagesreiseziele waren die Städte Altamura, wie der Name sagt, die Stadt hinter hohen Mauern, Gravina di Puglia, Lucera und natürlich die Krone Apuliens, Castel del Monte, das berühmte achteckige Jagdschloss von Federico II.

Angenehm organisiert für die Teilnehmer der Reise gab es zwischen den geplanten Tagesausflügen immer einen Tag, der zur freien Verfügung stand. Für diejenigen, die es wollten, gab es super Tipps von Signor Cassanelli, was man sich in nächster Umgebung selber ansehen konnte: Trani mit seiner romanischen Kathedrale direkt am Meer, ein Schloss von Federico II, auch direkt am Meer gelegen, sowie einem malerischen Fischerei- und Jachthafen und einer liebenswerten Altstadt, ist fast ein Muss bei der Reise nach Bisceglie/Apulien. Bari, die Hauptstadt Apuliens, liegt auch nur wenige Kilometer entfernt. Ruvo, eine kleine Stadt im Hinterland, forderte mit seiner Kathedrale und dem einzigartigen Jatta-Museum unseren Besuch geradezu heraus. 

Sicherlich gibt es noch viele Highlights von dieser wunderschönen, erlebnisreichen Reise zu berichten, z.B. der Besuch der Sprachenschule „Federico II“ in Trani usw.

Wessen Interesse wir mit diesem Bericht geweckt haben oder wer die italienische Sprache erlernen möchte, wende sich bitte an den Kulturverein 

„Piazza Italia“, Telefon Nr. 06171 / 44 76 


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