Ausflug
in die Weinberge von Kirschroth
Am 08.06.2019 starteten wir zu einem Ausflug
in die Weinberge von Kirschroth. Ein kleiner Bus brachte uns in die Region an der Nahe. Mit einem Planwagen fuhren wir in die Weinberge. Wir fuhren durch eine wunderschöne, sanfte, hügelige Landschaft. An Bord fand eine Verkostung der Weine statt, die uns vom Junior-Chef dargeboten und erklärt wurden. Nicht nur Wein, sondern auch Wurstspezialitäten aus eigener Schlachtung gehörten dazu. Die Stimmung war recht fröhlich. Petrus hätte die Sonne etwas mehr zu uns leiten können, aber nein, die Jacken und Mäntel mussten anbleiben. Wieder ins Weingut zurückgegekehrt, erwartete uns ein reichhaltiges Grillbuffet mit allem, was das Herz begehrte. Es war ein wunderschöner Tag in Kirschroth. So um 22:30 Uhr kehrten wir zufrieden nach Oberursel zurück. |
Wieder
einmal überfiel uns diese Lust auf Italien, dieser Hunger nach
Fremde, diese Neugier auf Anderes. Oder war es eher das
Abenteuer des Unterwegsseins, was wir suchten? Wie auch immer,
Stefan erklärte sich spontan bereit, nicht nur eine Reise für
uns zu organisieren, sondern uns auch als Reiseleiter zu
begleiten. Was wollten wir mehr?
Anne,
in ihrer Funktion als Vorsitzende, übernahm gleich voller
Enthusiasmus sämtliche dazu notwendigen Vorbereitungen, und
Peter - natürlich wie immer mit strengem Blick auf den
Kontostand - gab letztendlich grünes Licht zu dem Vorhaben.
Schließlich war unser Verein in den letzten Jahren ja durchaus
sehr sparsam gewesen.
Also
machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Teilbereiche
der Regionen Umbrien, Latium und Toskana waren unsere Ziele.
Kaum einer von uns kannte diese Gegend zuvor. Wir waren
gespannt.
Angekommen
in Rom ging es erst einmal nach Orvieto, einer bezaubernden
umbrischen Stadt, die -sagen wir mal- zweigeschossig daher
kommt. Die Etrusker hatten sie nämlich vollständig unterhöhlt,
um den daraus gewonnenen Tuffstein als Baumaterial für die
oberirdischen Gebäude zu nutzen. Eine wahrlich statische
Meisterleistung der damaligen Zeit. Heute zeigt sich die Stadt
mit ihren kleinen, engen Gassen, ihren romantischen Ecken und
ihrem erhabenen Dom in mittelalterlichem Charme. Ein
märchenhaft schönes Bauwerk des Glaubens hat man dort
errichtet, eines, das uns in seiner Gesamtinszenierung noch
heute in Erstaunen versetzt. Aber nicht nur diese
beeindruckende Stadt ist uns in Erinnerung geblieben, sondern
auch die 248 Stufen des Brunnens "Pozzo di San Patrizio" aus
dem 16. Jahrhundert, die wir beschwingt hinunter, jedoch
schnaufend wieder hinaufgestiegen sind. Immer voran Stefan.
Eine sanfte Strapaze könnte man es nennen, aber es hat sich
gelohnt.
Das
nächste Ziel, das wir ansteuerten, war Bolsena. Auf dem Weg
dorthin machten wir noch Station in dem kleinen Dörfchen
Cività di Bagnoreggio und in Montefiascone. Beides Orte, die auf
vulkanischen Hügeln erbaut
wurden, also auf Tuffstein, diesem etwas unheimlichen
Untergrund, wie wir erfahren haben. Man sieht hier grotesk
verschachtelte Altstädte, die sich auf sonderbare Weise
hochtürmen und natürlich Reste von alten Stadtmauern und
Stadttoren. Alles ist hier zwar alt aber irgendwie doch auch
schön. Die engen Gassen, die bröckelnden Hausfassaden, die
steilen Treppen. Nichts scheint hier renoviert, aber vieles
wurde liebevoll mit Blumen bepflanzt. Kokettieren hier die
Orte etwa mit ihrer eigenen Gebrechlichkeit? Wir jedenfalls
wissen diese schiefe, steinerne Schönheit zu schätzen. Alles
in allem ein stimmiges Gesamtbild.
Auch
die Altstadt von Bolsena ist ähnlich strukturiert. Allerdings
waren wir hier doch eher dem "Blutwunder von Santa Cristina"
auf der Spur, welches sich der Legende nach hier in der
Basilika ereignet haben soll. Ob nun gläubig oder nicht,
jedenfalls die Erzählungen vom Martyrium der Hl. Cristina
haben dann doch wohl jeden von uns berührt. Nach einer
abschließenden Schiffsfahrt auf dem Bolsenasee, der -wie man
uns sagte- durch den Einsturz unterirdischer Magmakammern
entstanden ist, machten wir uns weiter auf den Weg ins
mittelalterliche Städtchen Pitigliano. Hier hatten wir die
Möglichkeit bei einem Museumsbesuch in der Altstadt, Einblicke
in das jüdische Leben der damaligen Zeit zu bekommen. Sehr
beeindruckend.
Die
ganze Gegend ist hier, wenn man so will, bis heute eine
magische, also mittelalterliche Landschaft geblieben. Eine
kleine bescheidene Welt, die Küche jedoch ist voller
Köstlichkeiten. Jedes Essen am Abend brauchte seine Zeit und
wurde für uns zu einer wahren Gaumenfreude. Auch gab es viele
Weinsorten, die geschmeckt, probiert und begutachtet sein
wollten. Dem Gott der Kalorien sei es geklagt!!
Die
Reisezeit im April erwies sich übrigens als ideal. Noch waren
die Touristenströme nicht unterwegs. Es gab keine verstopften
Straßen, kein elendes Treiben in den Städten und keine Massen,
die gelangweilt und bunt durch Kirchen und Museen
schlenderten. Man hörte kaum eine fremde Sprache, hier waren
wir unter Italienern. Die allgemeine Stimmung innerhalb
unserer Gruppe war hervorragend. Sie wurde selbst dann nicht
getrübt, wenn Rosi sich hin und wieder erhob und jene ernste
und konzentrierte Miene annahm, die wichtige Leute immer
aufsetzen, wenn es etwas einzufordern gilt. Geld für
Fahrscheine, Eintrittskarten, Serviceleistungen usw. in
unserem Fall. Ausstaffiert mit einer leeren Brötchentüte, auf
der sie fein säuberlich alle unsere Namen aufgelistet hatte,
schritt sie dann zum Inkasso-Rundgang. Jede Einzahlung wurde
penibel notiert und das eingesammelte Geld verschwand in der
Tüte. Zugegeben - ein Zahlungsvorgang ganz besonderer Art in
der heutigen Zeit. Aber die Kasse stimmte.
Die
letzte Tour unserer Reise führte uns schließlich ans Meer, in
die Lagunenstadt Orbetello, einem wahren Naturparadies. Der
eigentliche Ort befindet sich auf einem schmalen Streifen im
Zentrum der Lagune. Um diese besondere Lage der Stadt in ihrer
Gesamtheit zu erkennen, muss man allerdings aus ihr
heraustreten, man muss sie sozusagen von oben aus der Distanz
sehen. Da kann man nur staunen. Hier hatten wir dann auch
genügend Zeit zum Entspannen. Nachdem wir einen Tag auf der
Insel Giglio verbracht hatten, stand noch eine Besichtigung
des Skulpturengartens "Giardino dei tarocchi" der bekannten
Künstlerin Niki de Saint Phalle auf dem Programm. Ein wahrlich
starker Kontrast zu den mittelalterlichen Städten, die wir
bisher sahen. Dieses bunte Werk ist nicht Natur, sondern
Geist. Es ist nicht historisch gewachsen, sondern
kurzentschlossen gewollt. Hier hat sich ein fremder Wille
ausgedrückt und sich verewigt. Nicht jeder von uns fand Zugang
zu dieser Kunst, aber es gab auch Begeisterung - keine Frage.
Nach
acht Reisetagen ging es dann wieder zurück nach Rom. Noch
einen Tag Rom, noch einmal Großstadtgetümmel, noch einmal
bereits Bekanntes neu entdecken. Die meisten von uns kannten
die Stadt ja schon. Und das war's dann auch. Wieder einmal
hatten wir ein Stück Italien erobert. Wieder einmal nahmen wir
viele Eindrücke und Bilder mit nach Hause, und wir alle wissen
schon heute: Irgendwann werden wir wieder aufbrechen nach
Italien und hoffen dabei ein klein wenig auch wieder auf --- Stefan.
HC.
Bei Sonne und ein paar Schönwetterwölkchen
starteten wir. Unser Weg führte über die Saalburg durch
Wälder und Wiesen des Hintertaunus, sehr romantisch,
kaum Ausflugsverkehr, wir genossen die Fahrt.
Unser erstes Ziel kurz vor Weilburg galt
einem archäologischen Wunderwerk, dem so genannten
achten Weltwunder, der Terrakotta-Armee des ersten
Kaisers von China, Qin Shi Huang
(259–210 v.Chr.). Obwohl diese weltweit größte
Ausstellung außerhalb Chinas nur Kopien der Soldaten,
Pferde und Streitwagen zeigt – die Originale sind im
weitaus größeren Umfang in Xian, westlich von Peking,
zu bewundern, kann man sich der Wirkung der Machtfülle
nicht entziehen. Dank einer sehr informativen Führung
erhielten wir Einblicke in die gigantische Welt des
alten chinesischen Reiches mit seiner ganzen Pracht,
zumal alle Figuren und Gegenstände einst farbig bemalt
waren.
Beim Abschied konnten die meisten der
Versuchung nicht widerstehen, als Souvenir eine
geschmackvolle, kleine Nachbildung eines „Offiziers“ zu
erwerben.
Nach diesem interessanten Vormittag
entspannten wir stilgerecht in einem China-Restaurant.
Bei anschließendem Espresso und Eis fühlten wir uns
soweit gestärkt, uns den Schönheiten des Barocks sowohl
musikalisch als auch kunsthistorisch zu öffnen. Über den
Schlosshof gelangten wir in den berühmten
Renaissancehof, einen der vier Veranstaltungsorte neben
der barocken Schlosskirche, der Hofstube und der
grazilen Orangerie. Die Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt am Main widmete sich
insbesondere der „Alten Musik“, die sie als Form der
Gegenwartskunst präsentierte. Den musikalischen Bogen
schlugen die engagierten Künstler vom ausgehenden
Mittelalter mit Chansons von Baude Cordier (ca. 1380–ca
1414), Matteo de Perugia (+1418) über Henry Purcell
(1659-1695), J.S. Bach (1685-1750) bis hin zu Karlheinz
Stockhausen (1928-2007), um nur einige zu nennen.
Für das leibliche Wohl war auch
hervorragend gesorgt. Bei Brezel und Sekt genossen wir
in den Pausen den phantastischen Ausblick von der hohen
Schlossmauer auf das in Hügeln eingebettete Weilburg.
Den absoluten Höhepunkt präsentierten die
Künstler bei der abendlichen Darbietung einer
konzertanten Aufführung der schönsten Arien und Szenen
aus G.F. Händels Oper „Rinaldo“ in drei Akten. Die
kolossale Ausdruckskraft der jungen Sänger und
Sängerinnen sowie des Orchesters zog auch uns in den
Bann.
War es die unbeschreiblich schöne Musik, die
Professionalität der jungen Künstler, das historische
Ambiente oder vielleicht die weiche, sommerliche
Abendstimmung? …
Wir benötigten noch einen kleinen Abstand,
bevor wir die Rückfahrt antreten mussten und tauschten
unsere Eindrücke bei einem Gläschen Wein aus.
Una splendita giornata! Grazie mille a tutti!
Zum dritten Mal war eine Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Kulturvereins „Piazza Italia“ aus Oberursel in Apulien / Süditalien, dort wo der Stiefel mit dem Sporn in den Absatz übergeht. Alte Eindrücke sollten vertieft und neue hinzu gewonnen werden im Land Friedrich II., des sagenumwobenen Staufer-Kaisers (1194 - 1250). Schon damals war seine Politik ein bemerkenswertes Beispiel für die tiefe kulturelle Verbundenheit zwischen Deutschland und Italien.
Wir hatten in unserem Gepäck nicht nur unsere Neugier auf dieses besondere Gebiet Italiens sondern auch Grüsse und kleine Geschenke der Stadt Oberursel an die Stadt Bisceglie / Apulien, vertreten durch ihren Bürgermeister Dr. Franco Napoletano. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Köstlichkeiten der apulischen Küche überreichten wir unsere Freundschaftsgaben.
Hans Diedrich, ein Mitglied des „Piazza Italia“ Kulturvereins, hielt in italienischer Sprache, die er in Sprachkursen des Vereins erlernt hatte, eine kurze Ansprache. Dr. Franco Napoletano dankte und äusserte den Wunsch, bald auch unseren Bürgermeister in Bisceglie begrüssen zu können, auf jeden Fall würde er einen Dankesbrief an die Stadt Oberursel senden.
Doch es lockte uns ja nicht nur das köstliche Essen nach Apulien, sondern wir wollten mehr Kulturzeugnisse aus der Zeit Federico II kennen lernen.
Angelo Cassanelli, der 1. Vorsitzende von „Piazza Italia“, hatte wieder eine Reise organisiert, bei der er weltberühmte, aber auch weniger bekannte Kulturzeugnisse den Teilnehmern der Reise zeigen wollte. Zu diesem Zweck wurde ein einheimisches Busunternehmen gechartert, und auf ging die Fahrt zu markanten Zielen im süditalienischen Apulien.
Bei drei Tagesausflügen besichtigten wir:
Ostuni, die strahlend weisse Stadt in der Provinz Brindisi. Verzaubert von der Altstadt mit ihren verschlungenen engen Gewölbegassen, Treppen und Steigungen, den seit altersher hundertfach gekalkten Mauern der Häuser fuhren wir zur Mittagszeit weiter nach Cisternino. Klein und malerisch gelegen schaut diese Stadt auf das Itria-Tal. |
Die Region der Trulli - ein Trullo ist ein kleiner Rundbau mit Zipfelmützen-Dach - ist eine landwirtschaftlich reiche Ebene. Die wohl berühmteste Trullistadt ist Alberobello. Tausende von Trulli begeistern den Reisenden mit ihrem eigenwilligen Charme. |
Weitere Tagesreiseziele waren die Städte Altamura, wie der Name sagt, die Stadt hinter hohen Mauern, Gravina di Puglia, Lucera und natürlich die Krone Apuliens, Castel del Monte, das berühmte achteckige Jagdschloss von Federico II.
Angenehm organisiert für die Teilnehmer der Reise gab es zwischen den geplanten Tagesausflügen immer einen Tag, der zur freien Verfügung stand. Für diejenigen, die es wollten, gab es super Tipps von Signor Cassanelli, was man sich in nächster Umgebung selber ansehen konnte: Trani mit seiner romanischen Kathedrale direkt am Meer, ein Schloss von Federico II, auch direkt am Meer gelegen, sowie einem malerischen Fischerei- und Jachthafen und einer liebenswerten Altstadt, ist fast ein Muss bei der Reise nach Bisceglie/Apulien. Bari, die Hauptstadt Apuliens, liegt auch nur wenige Kilometer entfernt. Ruvo, eine kleine Stadt im Hinterland, forderte mit seiner Kathedrale und dem einzigartigen Jatta-Museum unseren Besuch geradezu heraus.
Sicherlich gibt es noch viele Highlights von dieser wunderschönen, erlebnisreichen Reise zu berichten, z.B. der Besuch der Sprachenschule „Federico II“ in Trani usw.
Wessen Interesse wir mit diesem Bericht geweckt haben oder wer die italienische Sprache erlernen möchte, wende sich bitte an den Kulturverein
„Piazza Italia“, Telefon Nr. 06171 / 44 76
© Piazza-Italia Oberursel 2002 |